Regenüberlaufbecken mit Beschickungspumpwerk Dresden-Kaditz

Perspektive von Westen mit Photovoltaikanlage

Perspektive von Westen mit Photovoltaikanlage

Projektbeschreibung

Im Auftrag der Stadtentwässerung Dresden wurde auf dem Gelände der Kläranlage Dresden-Kaditz ein Regenüberlaufbecken errichtet. Das Becken hat ein Nutzvolumen von 24.000 m³. Die Beschickung des RÜB's erfolgt durch ein Pumpwerk mit einer maximalen Beschickungsmenge von 9,0 m³/s. Dabei ist das RÜB so ausgebildet, dass es auch für die Nutzung in Sonderfällen (Havariebecken vor der Kläranlage) geeignet ist. Die Zu- und Ablaufkanäle zum Becken wurden in einer Tiefe von bis zu 10,0 m in geschlossener Bauweise realisiert.

Da der Komplex Becken / Pumpwerk den notwendigen Ersatz für die bisherige Regenentlastungsmethode darstellt, war er hydraulisch und bautechnisch direkt in das System der Kläranlage Dresden-Kaditz zu integrieren. Das Trennbauwerk wurde beispielsweise in einem ca. 5 m breiten Tonnengewölbe eingebaut.

Die am Standort gegebenen Bedingungen sowie verschiedene Aspekte, wie Investitions- und Betriebskosten, Wartungs- und Betriebsfreundlichkeit, Emissionsschutz, architektonische Gestaltung, Einfluss auf benachbarte Bauwerke und Bautechnologie berücksichtigend, wurden hier die möglichen Teillösungen für den Beckenkomplex, das Beschickungspumpwerk sowie die Zu- und Ablaufkanäle untersucht und zu einer wirtschaftlichen Einheit optimiert.

In Abhängigkeit von den bautechnologischen Anforderungen einzelner Bauteile kamen als System des Baugrubenverbaus sowohl überschnittene Bohrpfahlwände als auch Trägerbohlwände (Berliner Verbau) zum Einsatz.

Das begrünte Flachdach (Fläche 3.120 m²) und zwei Schrägdachflächen (550 m²) wurden zur Aufstellung von 950 Solarmodulen genutzt. Die installierten Module sind jeweils 1,52 m² groß, was eine Gesamtanlage von 1.444 m² ergibt. Es ist die größte Solaranlage der Landeshauptstadt Dresden.

Die Stadtentwässerung spart damit Stromkosten. Als Gesamtjahresertrag beträgt rund 160.000 kWh. Diese Menge entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 75 vierköpfigen Familien. Der in den Solarmodulen erzeugte Strom wird in Wechselstrom umgewandelt und über einen Verrechnungszähler in das Netz der Kläranlage eingespeist. Der jährlich erzielbare Gesamtertrag liegt bei etwa 86.500 EUR (netto).

Wichtiger noch ist der ökologische Aspekt: Die jährliche Verringerung von Emissionen liegt bei CO² bei 160 t, bei SO2 bei 160 t und bei NOx bei 270 kg.

Projektumfang

  • Beckenvolumen: 24.000 m³
  • Maximale Beschickungsmenge: 9,00 m³/s
  • Pumpenzahl: 9 Stück
  • Stauraumkammern: 6 Stück

Leistungsumfang

Unser Planungsbüro wurde mit allen Leistungsphasen der Planung sowie mit der örtlichen Bauleitung beauftragt.

Auftraggeber

Landeshauptstadt Dresden, Stadtentwässerung  

Bausumme

16,1 Mio. EUR netto

Bearbeitungszeitraum

Planungszeitraum: 1999 - 2001
Bauzeit: 2001 - 2004

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