Regenwasseranlagen
Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen können Mischwasserkanalnetze nicht für alle auftretenden Regenereignisse und auch nicht für die Ableitung des gesamten Niederschlagswassers bemessen werden. Die Ableitung des gesamten abfließenden Niederschlagswassers würde insbesondere bei großen Einzugsgebieten zu so großen Abflüssen und damit zu so großen Rohrquerschnitten führen, dass diese nicht mehr bezahlbar wären.
Von daher werden in Mischwasserkanalisationsnetzen regelmäßig Überläufe eingebaut. Bei bestimmten Abflüssen erfolgt über diese Bauwerke eine Entlastung des Kanalnetzes, dass ein Teil des Mischwassers aus der Mischwasserkanalisation abgeleitet und entweder direkt in ein Gewässer oder aber in ein Speicherbecken eingeleitet wird. Die Kombination aus einem Überlauf und einem Speicherbecken ist das Regenüberlaufbecken.
Ein Rückhaltebecken, das nur Niederschlagswasser speichert, aber nicht in oder an einem Flusslauf liegt, wird Regenrückhaltebecken genannt. Man findet es häufig in Städten, wo es bei Regen das überschüssige Wasser aus der Kanalisation zwischenspeichert und verlangsamt an die nachfolgende Vorflut abgibt, um diese zu entlasten. Regenrückhaltebecken werden in Erd- und Betonbauweise errichtet. Vorteile der Erdbauweise sind die geringeren Baukosten und die mögliche naturnahe Gestaltung. Vorteil der Betonbauweise ist der geringere Platzbedarf; das Becken kann auch unterirdisch errichtet werden.
Referenzbeispiele
- Regenüberlaufbecken Kläranlage Dresden-Kaditz
- Regenwasserentsorgung durch Regenrückhaltebecken 5.000 m³ bei der Erschließung der Großinvestitionsfläche DaimlerChrysler in Kölleda-Kiebitzhöhe
- Regenrückhaltebecken 2.800 m³ bei der Erschließung des Gewerbegebietes Kölleda-Kiebitzhöhe